Das sind die Worte die jeder Freimaurer einige Male in seinem Leben hören wird. Gerade der Meister vom Stuhl ermutigt die Brüder die freimaurerische Gesinnung in die Welt hinauszutragen, so dass man sein Umfeld durch sein Handeln prägt und somit zu einer besseren Gesellschaft etwas beiträgt.
Gerade in dieser Jahreszeit sind eine helfende Hand, ein warmes Getränk oder ein paar freundliche Worte seinem Gegenüber sehr viel mehr wert, als alles andere. Ich möchte euch von einem Vorfall berichten, der mir heute widerfahren ist.
Bei meinem abendlichen Spaziergang durch Hamburg auf dem Weg zum Essen, habe ich mich entschlossen, in ein Restaurant zu gehen was spezialisiert auf Burger ist. Als ich meine Bestellung aufgab, fiel mir ein älterer Mann auf, der mit seinem Rollator in dem Restaurant stand. Er kramte in seiner Jackentasche nach etwas Kleingeld und bestellte sich einen Kaffee. Ich selbst habe meine Bestellung bekommen und setzte mich an einen freien Tisch. Da bei mir am Tisch die einzigen freien Plätze waren, fragte eben dieser Mann, ob er sich dazu setzen dürfte. Natürlich stimmte ich dem zu. Ich beobachtete diesen Mann und nach ein paar Minuten stellte ich ihm die Frage, ob er denn nichts essen wolle. Er verneinte und meinte, dass er nicht genügend Geld dafür habe. Natürlich habe ich ihn gefragt was er denn gerne essen würde und ihm gesagt, dass ich ihn einladen werde. Er bedankte sich dafür und nach wenigen Minuten war sein Essen an unserem Platz.
Interessant war dann aber das Gespräch. Einfach mal mit ihm reden und zuhören, tat ihm offensichtlich gut. Einfach, dass sich mal „jemand mit ihm abgibt“. Ich lernte einen hoch intelligenten Menschen kennen, einen früheren Industrie-Elektroniker der durch den Aufkauf seiner ehemaligen Firma seinen Job verlor. Leider wurde er dann krank und die Krankenkasse unterstützte seine kostenintensive Therapie nicht. Was dazu führte, dass er heutzutage den Rollator benötigt und keine feste Bleibe hat. Seine Gesundheit ist schwer gezeichnet von der Zeit auf der Straße. Kaum noch Zähne und die alten Knochen schwer beweglich. Die Geschichte des Mannes war sehr ergreifend und führte mir sehr deutlich vor Augen, wie schnell sich das Glück im Leben wenden kann. Plötzlich steht man vor dem Nichts und muss neu anfangen, insofern man das schafft. Was ich aber erkennen durfte, ist der Lebenswille und die Freude des Mannes, der sich gern unterhält über die „guten alten Zeiten“ und wie Banken und Konzerne unser Leben prägen und mitbestimmen. Leider hatte er in einigen Punkten nicht Unrecht. Ich denke, dass wir beide ein nettes Abendessen mit einem sehr interessanten Gespräch hatten, was geprägt war von Respekt und Achtung. Es gibt keinen Grund, so einen Menschen auszugrenzen. Nach knapp einer Stunde verabschiedeten wir uns voneinander in dem Gewissen, dass wir uns beide etwas gegeben hatten was unglaublich kostbar ist: etwas Zeit, etwas Ruhe zum Reden untereinander.
Was will uns dies sagen: Das sich ein Freimaurer bewähren kann und muss. Etwas auf seine Mitmenschen achten und ihnen ein offenes Ohr anbieten. Diese Empathie für das Gegenüber macht den Freimaurer aus und nicht, wie es gerne von anderen Maurern unterstellt wird, ein Titel oder Amt im Beamtenrat der Loge. Nein, kein Amt macht einen guten Maurer. Alleine an seinem Handeln soll er gemessen werden. Denn auf dem Blatt Papier ist man schnell Freimaurer, es zu leben ist jedoch anstrengend, aber nur so kann man etwas beitragen zu einer besseren Gesellschaft.
Und macht dieses Handeln uns Freimaurer nun zu besseren Menschen? Ich denke das muss jeder für dich selbst beantworten. Aber ich kann für mich sagen, dass Handeln und nicht nur darüber reden MICH zu einem besseren Menschen macht. Und genau das zählt für meine Arbeit an mir.
Augen auf und mal wieder um sich sehen…das hilft schon oftmals.
Sehr gut! Ich verfolge diesen Blog seit einiger Zeit. Immer wieder interessante Infos gerade auch zur FZAS oder wie dieser Artikel. Wunderbar Danke.
Wunderbar! Leider Setzt man sich viel zu selten Situationen aus, die solch schöne und interessante Momente möglich machen.
Ich glaube, vor allen Dingen müssen wir unser schwarz/weiß denken aufgeben. Interessante Menschen kann man überall treffen. Auch, wenn diese sich zufällig ihr Essen nicht selbst bezahlen können. 😉
ja eben….es gibt viele schöne Facetten in grau
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