Was mich an der modernen Freimaurerei nervt! – Eine Anmerkung

Ich möchte mich bei den Brüdern bedanken, die in sozialen Foren, per Telefon oder per E-Mail mit mir über das angesprochene Thema diskutiert haben.

Leider scheint es vielen Brüdern so zu gehen oder sie haben zumindest ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Rückmeldungen waren ausgesprochen viele. Vielen Dank auch für die kritischen Anmerkungen, ich nehme mir auch diese sehr zu Herzen.

Ich möchte persönlich dazu eine Anmerkung machen:

Leider wurde der Text aber auch missverstanden und mir wurde vorgeworfen, dass ich aus meiner eigenen Loge erzähle und somit das Gebot der Verschwiegenheit nicht einhalte. Diesen Vorwurf möchte ich abstreiten. Dies waren Erlebnisse und Feststellungen, die ich auf meinen Reisen durch die Freimaurerei beobachtet hatte. Dinge, die ich für unrecht empfinde. Lediglich das Zitat der „amtsgeilheit“ wurde mir nachgetragen und das auch nicht innerhalb der Loge. Das brdl. Gespräch hatte ich in diesem Fall jedoch zuerst gesucht.

Da jedoch der Text für so viel Aufruhr sorgte, habe ich mich entschlossen, den Text offline zu nehmen. Es sollte mit dem Text keine Unruhe gestiftet werden, sondern vielmehr offen ein paar ungelöste Probleme angesprochen werden. Einige haben sich persönlich angegriffen gefühlt was wiederum die Frage aufwirft: Warum? Habt ihr euch selbst wiedergefunden? So würde es mich freuen, wenn ihr über euer Handeln nachdenkt. Die Diskussion zeigte jedoch, dass dieses Ziel schon erreicht wurde…

Ich bedanke mich noch einmal für das kritische und auch das zusprechende Feedback.

Was mich an der modernen Freimaurerei nervt!

Amerkung:

Ich möchte mich bei den Brüdern bedanken, die in sozialen Foren, per Telefon oder per E-Mail mit mir über das angesprochene Thema diskutiert haben.

Leider scheint es vielen Brüdern so zu gehen oder sie haben zumindest ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Rückmeldungen waren ausgesprochen viele. Vielen Dank auch für die kritischen Anmerkungen, ich nehme mir auch diese sehr zu Herzen.

Ich möchte persönlich dazu eine Anmerkung machen:

Mir wurde vorgeworfen, dass ich aus meiner Loge erzähle und somit das Gebot der Verschwiegenheit nicht einhalte. Diesen Vorwurf möchte ich abstreiten. Dies waren Erlebnisse und Feststellungen, die ich auf meinen Reisen durch die Freimaurerei beobachtet hatte. Dinge, die ich für unrecht empfinde. Lediglich das Zitat der „amtsgeilheit“ wurde mir nachgetragen und das auch nicht innerhalb der Loge. Das brdl. Gespräch in diesem Fall hatte ich gesucht.

Einige haben sich angegriffen gefühlt und die Frage ist hierbei: Warum? Habt ihr euch selbst wiedergefunden? So würde es mich freuen, wenn ihr darüber nachdenkt. Die Diskussion zeigt jedoch, dass dieses Ziel schon erreicht wurde…

Zudem habe ich oft gelesen, dass es eine Tugend sei, diese Vorfälle hinzunehmen und darüberzustehen. Das kann man so sehen, das Recht hat jeder und es wäre sicherlich eine Tugend. Ich denke mir nur, dass wir nichts an unserem Stein und dem Verhalten ändern, wenn wir alles verschweigen, aber auch mein Stein ist nie perfekt und ich lerne weiter.

Ich bedanke mich noch einmal für das kritische und auch das zusprechende Feedback….

 

Was mich an der modernen Freimaurerei nervt!

 

„Habt ihr Angst vor der Freiheit, weil sie etwas verlangt?

Hat euch die Angst auf ewig zur Sklaverei verdammt?

Ihr verehrt die Kette, die euch täglich verführt

Und wollt andere noch ketten, damit auch ihr mal führt.“

(aus „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ von der Band „Die Apokalyptischen Reiter“ aus dem Album „Tief“)

Grundsätzlich spricht man im Zusammenhang mit der Freimaurerei von der Weltbruderkette, wobei man bitte die Schwestern nicht vergessen darf, und beschreibt damit die Einigkeit, welche diese Bruderschaft ausmachen sollte. Der Begriff „Bruder“ zeigt schon eine innige Verbindung der Mitglieder untereinander. Die Brüder helfen sich gegenseitig, respektieren und achten sich. Diese Kette der Brüder, soll die Welt umspannen, und wenn sie trotz zähester Metalle einmal bricht, sollte sie schnell wieder gefestigt werden.

Doch betrachten wir einmal die Realität genauer und lassen wir diese „Schönrednerei“ einmal beiseite. Lasst uns einmal Tacheles reden.

Der Kegelverein – „Vereinsgehabe“

In der modernen Freimaurerei kann es auch schlimmer zugehen, als in jedem Kegelverein. Hier kommt es gelegentlich dazu, dass Ämter innerhalb einer Loge unter der Hand vergeben und den anderen Brüdern dann am Wahltag, der Jahreshauptversammlung, präsentiert werden. Natürlich bleibt es hier und da nicht aus, dass nachträglich ein Protokoll angepasst wird, damit ein „altgedienter Bruder“ nicht ein „einfaches Amt“ bekommt.

Dass sich ein Amt seinen Träger sucht und nicht der Träger das Amt, scheint sich hierbei noch nicht weit verbreitet zu haben. Es gibt Brüder, die sich krampfhaft an ein Amt klammern, über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte, damit sie mitsprechen können. Damit ketten sie die Brüder, damit sie (mit-) führen können. Es macht leider oftmals den Eindruck, dass hierbei persönliche Mängel an Selbstbewusstsein oder auch berufliche Grenzen überwunden werden sollen und man sich dann in der Loge profilieren möchte. Andere an die Kette zu nehmen ist wenig brüderlich, gerade wenn mit dieser Kette geführt werden soll.

Man hat mir persönlich mehrfach vorgeworfen, dass ich „amtsgeil“ sei. Doch nach wie vor weise ich diesen Vorwurf zurück. Ich bringe mich in die Loge ein, wenn ich helfen kann, aber nicht um ein Amt zu erfüllen oder mich „hochzuarbeiten“. Dies ist falsch und darauf lasse ich mich nicht reduzieren. Ich brenne für die Freimaurerei und das mit dem nötigen Stolz. Aber ich muss dabei kein Amt begleiten, wie es einige Brüder müssen, die meinen dies über mich zu sagen.

Dabei wurde mir auch Chauvinismus vorgeworfen. Wirft man einen Blick in Wikipedia, so findet man dort folgendes: „Chauvinismus ist der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Gruppe. Chauvinismus im ursprünglichen Sinn ist ein häufig aggressiver Nationalismus, bei dem sich Angehörige einer Nation aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu dieser gegenüber Menschen anderer Nationen überlegen fühlen und sie abwerten.“ Betrachtet man aber den „männlichen Chauvinismus“, so bezeichnet er „patriarchalisch geprägte bzw. sich so verhaltende Männer, die glauben, allein aufgrund ihres Geschlechts einen Überlegenheitsanspruch über Frauen herleiten zu können“. Auch hier muss ich grinsen, denn gerade ich setze mich für die Gleichberechtigung der Schwestern ein, welche die ewig gestrigen Freimaurer Brüder gerne ablehnen mit den Worten: „Freimaurerei war schon immer ein Männerbund, nur für Männer und das wird auch immer so sein. Amen!“. Ich muss daher wiederum auch diesen Vorwurf abweisen und kann nur den Kopf schütteln über diese Engstirnigkeit und den Mangel an „Sapere Aude“, der Nutzung des eigenen Verstandes.

Ein Amt abzugeben und sich wieder in die Reihen zu setzen ist keine Schwäche, sondern zeugt von einem freien Willen, sich zurückzunehmen und sich selbst nicht für zu wichtig zu halten. Es gibt viel Wichtigeres…

Dabei ist mir abschließend noch eines zu sagen: es klingt nun als ob alle Brüder so wären. Das jedoch möchte ich hiermit nicht sagen, weil es auch nicht so ist. Die überwiegende Mehrheit ist brüderlich und begegnet sich auf der Winkelwaage. Aber die wenigen Ausnahmen dürfen sich hier angesprochen fühlen.

Kleingeistigkeit

Was mich in den letzten Monaten auch immer mehr nervt, ist dieses „Hinter dem Rücken des Anderen“ reden. Da wird dem Meister vom Stuhl ein Screenshot gesendet mit den Worten „Hast du gelesen, was er hier wieder öffentlich geschrieben hat?“ Aber dann nicht den Schneid haben und zu mir persönlich zu kommen und zu reden, wie man das ja so als Bruder tun sollte. Das interessante dabei ist aber ein anderer Aspekt. Ich schreibe in Foren und sozialen Netzwerken nicht als Vertreter meiner Loge oder unter deren Namen, sondern als „René Schon“ – die private Person. Ich gebe MEINE Meinung wieder und diese dann innerhalb der Loge unter vorgehaltener Hand zu zeigen und zu diskutieren ist mehr als feige. Aber so ist halt die Brüderlichkeit oder doch eher Kleingeistigkeit? Ich möchte das nicht werten, noch beurteilen müssen.

Aber schließlich zählt doch die Arbeit am eigenen rauen Stein und leider möchten diese Brüder immer gern am Stein des anderen arbeiten. Dabei wäre es nötig, sich auf sich selbst zu konzentrieren und dort die Arbeiten weiterzuführen. Meister zu sein heißt nicht, dass die Arbeit am eigenen Ich abgeschlossen sei.

Begegnen auf der Winkelwaage – Nur in der Theorie

Wie sollen sich denn die Brüder untereinander begegnen? Die Antwort liefert uns das Ritual selbst. Die Brüder Freimaurer begegnen sich auf der Winkelwaage. Sie sind gleichberechtigt und sollten sich auch nach einem Streit, die Hand reichen und aufeinander zugehen können. Aber leider scheitert es hier zu oft am Anspruch und der Wirklichkeit. Der menschliche Aspekt darf nicht vergessen werden. Dieser zwischenmenschliche Umgang und damit in Stresssituationen die verletzten Egos der einzelnen Personen, macht es sehr schwer, aufeinander zuzugehen und sich wieder brüderlich zu begegnen. Auch hier müsste man dem einzelnen Bruder sagen: Arbeite noch etwas an deinem Stein. Aber das alleine wäre wieder ein „Arbeiten am Stein des Anderen“. Ein Dilemma!

Regulär oder irregulär – das ist hier die Frage

Eine weitere Diskussion, die uns Mauerer mehr trennt als man denkt, ist das leidige Thema der „Regularität“. Gerade in den sozialen Netzwerken und in den geheimen Foren werden Diskussionen geführt, WANN ein Bruder als „regulärer Freimaurer“ gilt und wann nicht. Vor allem von Brüdern der Großen Landesloge, dem Freimaurer Orden, kommt gerne und oft hierbei wieder auf, dass Schwestern doch „niemals regulär sein können“. Die Begründung ist mit dem bereits erwähnten „Männerbund“ schnell gefunden. Doch werden hier nicht die kulturellen und zeitlichen Umstände betrachtet, in denen die Freimaurerei in ihrer heutigen Form entstanden ist. Man muss die zeitgemäße Entwicklung betrachten, die auch bei uns Freimaurern nicht Halt macht. Man mag es kaum glauben!

Natürlich müsste man gerade für diese Brüder erwähnen, dass der Gründer der VGLvD (Vereinigten Großlogen von Deutschland), Br. Theodor Vogel maßgeblich daran beteiligt war, dass die Großloge der Freimaurerinnen gegründet werden konnte.

Aber nicht nur die Frauen sind im Fokus der Kritiker. Auch die Brüder unterschiedlicher Großlogen untereinander scheinen vergessen zu haben, was Brüderlichkeit ist. Hier wird gerne mal die Vorgabe der UGLoE nach einem „supreme Being“ so ausgelegt, dass es eine, wie auch immer geartete Gottheit sein muss, an die wir Freimaurer glauben (müssen). Sie schließen dabei Natur, ihre Gesetze und alles was dazu gehört, ja, sogar die 5. der großen Wissenschaften, an welche die Freimaurer „glauben“, nämlich die Mathematik, aus. Das viel zu oft gesehene „G“ muss dann für „Gott“ stehen und niemals für „Geometrie“. Daher werden Brüder ausgegrenzt, die sich bewusst gegen eine Gottheit entschlossen haben und Atheisten sind. Diesen Brüdern wird dann aber auch im gleichen Atemzug eine ethische und moralische Wertvorstellung aberkannt, weil diese ja nur „durch Religion und Glauben“ entstanden sein kann. Das es aber Menschen gibt, die eine ethische und moralische Vorstellung haben OHNE einen Glauben oder einen Gott, ja, liebe Brüder, sowas kann es geben. Schon lange ist es überfällig, dass in ethischen Kommissionen auch Vertreter ohne religiösen Hintergrund einen Platz bekommen. Die Anzahl der Nicht-Gläubigen steigt und steigt. Auch im Kreise der modernen Freimaurerei. Und diese Brüder bekennen sich zu den 5 Idealen der Freimaurerei. Und können somit niemals irregulär sein. Sie füllen die Sinnbilder der Maurerei auf ihre Weise.

Ersatzreligion

Freimaurerei war und ist nie eine Ersatzreligion gewesen, auch wenn einige Brüder dies gern anders sehen. Sie war schon seit je her ein ethischer (Männer-)Bund, mit gemeinsamen Werten und Zielen. Daher müssen wir auch diesen Bund vor den Strömungen geistiger Religionen bewahren und für alle Menschen offenhalten. Wir müssen weg, von dem Ausgrenzen von Menschen und Brüdern durch die Zugehörigkeit oder den Glauben an eine bestimmte Religion, denn gerade dies würde nicht für einen brüderlichen und toleranten Umgang zeugen. Suchende suchen das Licht, das Wissen und die Erkenntnis und nicht nach einem Gott, den sie in einer der anderen großen Weltreligionen finden.

Fazit

Ich bin ein Freund der offenen und ehrlichen Worte. Aber ich bin diese Vorurteile leid. Diese Anfeindungen und offene Kritik am anderen Bruder. Das andauernde sich anhören müssen, man „sei amtsgeil“, weil man sich für seine Loge einsetzt, weil man Spaß an der Freimaurerei hat. Aber auch die Anfeindungen in den Foren und Netzwerken von Brüdern, die es nicht mal persönlich sagen können, auch wenn man es ihnen immer und immer wieder anbietet. Sich auf der Winkelwaage begegnen darf nicht nur eine leere Worthülse sein, nein, es muss der Wahrheit entsprechen und von Herzen kommen. Erst dann kann man sich die Hand reichen und eine echte Kette bilden. Und zwar eine, die verbindet und nicht zum Führen gedacht ist…

Daher zum Abschluss an meine Brüder im Geiste ein paar Worte:

„Ich heb‘ das Glas auf das, was werde, Auf Euch und die Sterne.

Auf das, was ihr in Haut und Herzen tragt.

Auf den Freund in der Ferne, auf dich und die Sterne!

Auf das, was ihr in Haut und Herzen tragt.

Auf die Freundschaft!“

(aus „Auf die Freundschaft“ aus dem Album „Momenteo“ von den „Böhse Onkelz“)